Montag, 12. Oktober 2015

Paranormal Asylum von Nimrod Zalmanowitz

Paranormal Asylum (USA 2013) von Nimrod Zalmanowitz
Die beiden Freunde Andy und Mark wollen - mit der Hilfe von Andys Freundin Michelle - eine Dokumentation über eine verlassene Nervenheilanstalt und die damit in Verbindung stehende urbane Legende von "Typhus Mary" drehen. Das geht nur am Anfang richtig gut, schon bald merkt das Trio, dass an der Geschichte von "Typhus Mary" mehr dran ist. Mary "Typhus Mary" Malone wurde vor 100 Jahren in die Anstalt eingeliefert, nachdem sie quasi alleine für die Verbreitung von Typhus verantwortlich gemacht wurde. Andy und Mark forschen immer weiter nach und geraten dabei gefährlich nahe an Mary, die zwar tot, aber noch lange nicht gegangen ist. Als sie bemerken, dass sie sich mit einer übersinnlichen Macht angelegt haben, die sie nicht verstehen können, ist es beinahe schon zu spät, denn Mary ergreift Besitz von Michelle und setzt alles daran, das Duo in die Knie zu zwingen...


Es gibt so Tage, an denen ich mich frage, ob ich mir Horrorfilme überhaupt noch anschauen soll. Wenn jede talentbefreite Null mit einer Kamera mit ein paar Freunden im Hinterhof einen "Film" drehen kann, dann ist es echt frustrierend zu sehen, dass diese Typen dann auch noch einen internationalen Release für ihr Machwerk bekommen. "Paranormal Asylum" ist hierfür ein Paradebeispiel: Hüftsteife Darsteller, Dialoge aus der Hölle und "Effekte", die den Namen eigentlich gar nicht verdient haben (das "Spektakulärste", was wir zu sehen bekommen, ist ein Sprung aus dem Fenster und dass Laura Gilreath sich als besessene Michelle die Haare schwarz färbt) verderben dem geneigten Zuschauer sehr schnell jedes Vergnügen. Ganz großes Kino.

Schauspieler ohne Chance
Auch wenn Aaron Mathias, Laura Gilreath, Nathan Spiteri und Jenny Lee Mitchell in ihren Rollen nicht gerade preisverdächtige Leistungen abliefern: Das von Fred Edison verfasste Drehbuch hätten selbst Al Pacino, Robert De Niro, Susan Sarandon (fragt mich nicht, wieso ich gerade auf die komme) und Orson Welles nicht mehr retten können. Textzeilen ala "Wieso hast du Angst vor alten Frauen?" wenn man vorher klar gesehen hat, dass die alte Frau ein Geist ist, der den Protagonisten höchstwahrscheinlich an die Gurgel will, verdammt noch einmal!
Zalmanowitz' lahmarschige Inszenierung macht schließlich endgültig den Deckel drauf, auch wenn er Gott sei Dank der Versuchung widerstehen konnte, aus "Paranormal Asylum" einen reinrassigen Found Footage-Film zu machen. Trotzdem wird es irgendwann ermüdend, wenn man das 10. Mal sieht, wie Mark das gefilmte Material begutachtet und so die immer gleiche Überleitung zu den von den Protagonisten gefilmten Szenen vorgeführt bekommt. Manchmal erachtet Zalmanowitz so etwas gleich als überflüssig und man darf raten, wie diese oder jene Szene denn gedacht ist. Zu guter Letzt gibt es immer wieder Sequenzen, die unmöglich zum "Found Footage-Bereich" gehören können und die trotzdem so verwackelt aussehen, als ob Kameramann Patrick Morris gerade einen epileptischen Anfall hat. Das ist alles ein einziges Chaos.

Fazit zu "Paranormal Asylum"
Einmal und nie wieder sage ich nur. "Paranormal Asylum" hat nichts, was es wert wäre, gesehen zu werden. Ein Haufen talentloser Dilettanten liefert eine elend langweilige Materialverschwendung ab, die ich nur unter Protest als "Film" bezeichne. Finger weg!

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