Dienstag, 7. Januar 2014

Der dritte Keller - Hörspiel von RRR Akustik

Der dritte Keller von RRR Akustik
Konrad von Gölzenstock hat ein Problem: In seinem Haus scheint es zu spuken. Mysteriöse Klopfgeräusche sind in seinem Haus zu hören und der aufgebahrte Schädel einer Vorbesitzerin sprudelt plötzlich über vor lauter Eiter. Alles weist darauf hin, dass der Grund für die Ereignisse in den drei Kellergewölben unter dem eigentlichen Keller zu finden ist. Konrad findet einen Freiwilligen namens Petrich Boll, der bereit ist, für 100000 Euro dort die Nacht zu verbringen. Währenddessen können Konrad und sein alter Freund Karsten mithören, was mit Petrich während seines Aufenthaltes geschieht, da sie die entsprechenden Räumlichkeiten zuvor mit Mikrofonen ausgestattet haben. Nach einem planmäßigen Beginn gerät das Experiment ziemlich schnell außer Kontrolle. Für die drei beginnt eine Nacht des Grauens...

Der dritte Keller von RRR Akustik
"Der dritte Keller" aus dem Jahr 2013 ist das erste Hörspiel des noch jungen Labels RRR Akustik. Welche Art von Geschichte man hier erzählen möchte, wird dem Zuhörer sehr schnell klar: Es sind alle wichtigen Zutaten für eine klassische Geistergeschichte vorhanden und aus ihnen wurde (ich greife meinem Fazit hier ein wenig vor) durchaus eine Geschichte mit viel Retro-Feeling gemacht.
Klar, Originalitätspreise gewinnt das Hörspiel keine, sobald es in die Kellergewölbe geht, hat man das Gefühl, die Story bereits zu kennen. Langweilig wird "Der dritte Keller" trotzdem nicht. Nach einer kurzen Exposition geht es sofort los mit den Spukerscheinungen. Dabei sind vor allem die Aufnahmen von Petrich Boll in den Kellerräumen atmosphärisch sehr gut gelungen, da die Schockeffekte hier perfekt gesetzt werden.

Der dritte Keller - Die Sprecher & der Sound
Dieses Hörspiel ist der Beweis dafür, dass man keine namhaften Synchronsprecher braucht, um einen passablen Cast zusammen zu bekommen. Hendrik Röhrs erledigt seine Job als Karsten und als Erzähler routiniert und überzeugend, genauso wie René Rausch, Tobias Hentze und Steffen Röhrs. Den Höhepunkt stellt aber Timo Wussow als Petrich dar, der dessen Angst im Keller richtig gut spielt. (Falls sich jemand fragt, wieso ihm oder ihr diese Namen bekannt vorkommen: Alle Sprecher sind auf die eine oder andere Art mit der deutschen Independentfilmszene in Verbindung).
Der Score stammt von Michael Donner, der ansonsten für die musikalische Begleitung von Filmen aus der deutschen Independentszene zuständig ist (Na, erkennt ihr bei den Beteiligten ein Muster? Diese Häufung von Menschen aus der deutschen Independentszene erklärt sich damit, dass zumindest einer der Labelgründer dort ebenfalls aktiv ist). Bei ihm habe ich mich öfter gefragt, wieso er mit seinem Talent immer wieder Produktionen veredelt, die das eigentlich gar nicht verdient hätten (mit einigen Ausnahmen, wie zum Beispiel Kempers "Toxic Lullaby"). Bei "Der dritte Keller" ist es  nun endlich wieder einmal der Fall, dass er mit seinem Soundtrack auch einer guten Geschichte den letzten Schliff verpasst.

Eine Empfehlung für Fans der "alten Schule"
Mit "Der dritte Keller" schafft das Label RRR Akustik ein gelungenes Debüt, dieses Hörspiel hat eine schön altmodische Grusel-Atmosphäre, erzählt dabei aber eine durchaus moderne Geschichte. Wem die "Geister-Schocker"-Reihe und die Gruselserie von H. G. Francis gefallen, der wird mit "Der dritte Keller" seinen Spaß haben. Eine Hörprobe gibt es hier.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen