Freitag, 16. August 2013

Laya Talis im Interview über die Beliebtheit von Vampirromanen und ihre Buchreihe "Zwischen Göttern und Teufeln"

Zwischen Göttern und Teufeln, Band eins: Der Pakt von Laya Talis
"Zwischen Göttern und Teufeln" lautet der Titel einer Buchreihe der Autorin Laya Talis. In dem folgenden Interview erklärt Talis nicht nur, wie sie zum Schreiben gekommen ist, sondern auch, wieso Vampirromane ihrer Meinung nach in den letzten Jahren so erfolgreich sind.

Wie sind Sie zum Schreiben gekommen?
Laya Talis: Meine Kindheit und Jugend über habe ich schon Geschichten geschrieben. Allerdings nur für mich selbst; ich habe sie keinem gezeigt, da sie mir dafür nicht gut genug waren. Einige Jahre habe ich dann nur noch gelesen und nichts mehr selbst verfasst. Ich hatte keine Geschichten mehr im Kopf und wenn man nichts zu erzählen hat, sollte man auch nicht schreiben.

Und dann waren sie vor etwas über zwei Jahren da: Die ersten Ideen zu „Zwischen Göttern und Teufeln“. Ein halbes Jahr feilte ich an der Story, erfand die Hauptcharaktere, schuf das Grundgerüst zu der ganzen Reihe. Als ich damit fertig war, wusste ich, jetzt habe ich was zu erzählen, und begann zu schreiben.



Warum schreiben Sie unter einem Pseudonym?

Mein Pseudonym unterstützt mich darin, das reale Leben für die Zeit des Schreibens zu verlassen und als Laya Talis in die Welt meiner Figuren einzutauchen. Ich kann dann ganz Autorin sein, mich voll auf meine Arbeit konzentrieren und meine Reihe so auch am besten repräsentieren. Berufliches und Privates trenne ich grundsätzlich.


Hat Ihr Pseudonym Laya Talis eine spezielle Bedeutung?

Talis ist eine Abwandlung vom englischen Wort „tale“, also Sage oder Geschichte.
Laya ist ein Name, den ich schön finde.



In den letzten Jahren ist die Zahl der Vampirromane förmlich explodiert. Warum ist das so? Wollen alle so erfolgreich sein wie „Twilight“?

Warum so viele Vampirromane? Vampire verkörpern eine Sehnsucht, die in vielen Menschen schlummert. Vampire sind stark, unwiderstehlich, sexy und mysteriös. Und vergessen wir die Unsterblichkeit nicht. Gute Gründe, um über sie zu schreiben. Gute Gründe, um sich verwandeln zu lassen, wenn einem ein echter Vampir begegnet? Diese Frage soll jeder für sich beantworten.

Verkauft wird, was gekauft wird. Geschrieben wird in dem Genre, in dem auch gelesen wird. Vielleicht ist es so simpel? Ich weiß es nicht. Ich habe schon als Kind Vampirgeschichten geliebt und welche geschrieben. Das hat sich bis heute nicht geändert, außer dass ich seit einigen Jahren keine Jugendbücher lesen oder schreiben mag. „Twilight“ ist ein Jugendbuch, „Der Pakt“ nicht.

Wie erfolgreich WILL man sein?
Musiker wollen gehört, Schauspieler gesehen und Autoren gelesen werden. Jeder möchte schließlich erfolgreich in seinem Beruf sein. Allerdings kann ich nicht für andere sprechen, sondern nur für mich. Vergleiche zu Bestseller-Autoren und deren Erfolge sollte man erst dann anstellen, wenn man zu ihnen gehört, darum mache ich das nicht. Ich hoffe, dass meine Reihe viele Menschen unterhält und sie ihnen gefällt. Es ist unglaublich schön, wenn ich von Lesern höre, dass sie meine Geschichte spannend finden und unbedingt lesen möchten, wie es weitergeht. An dieser Stelle sage ich einfach mal Danke. Vielen, vielen Dank an alle, die mein Buch schon gelesen haben und an alle, die es noch lesen werden.



Geschrieben wird in dem Genre, in dem auch gelesen wird“ – bedeutet dies, dass die Verkaufszahlen wichtiger sind als die Selbstverwirklichung des Autors, beziehungsweise der Autorin? Bestimmt hier tatsächlich ausschließlich die Nachfrage das Angebot?

Über die Gründe der Veröffentlichungen kann ich nur spekulieren, denn ich bin kein Verlag, und als Autor kann ich nur für mich sprechen. Für einen Verlag wird es vermutlich vorrangig ausschlaggebend sein, was gelesen und am besten verkauft wird. Ein Autor kann sich aber nicht einfach ein Genre aussuchen, weil der Markt es verlangt, genauso wenig wie ein Musiker nicht alle Instrumente oder Musikrichtungen spielen kann. Insofern wird ein Schriftsteller, der Horrorbücher verfasst, vermutlich nie eine x-te Version von „Shades of Grey“ schreiben, auch wenn diese Art von Büchern sich im Moment viel besser verkaufen als Horror. Ich lese zwar auch gern Thriller, aber schreiben kann ich keinen. Ich habe eine Geschichte zu erzählen und in der kommen Vampire vor. Diese Geschichte schreibe ich und diese erschaffene Welt möchte ich teilen und natürlich wünsche ich mir, dass sie viele Menschen mögen.


Wann darf man mit dem zweiten Teil von „Zwischen Göttern und Teufeln“ rechnen?

Der zweite Teil der Reihe „Zwischen Göttern und Teufeln“ wird voraussichtlich im November erscheinen, vielleicht schon Ende Oktober. Der Titel lautet: „Der Verrat“.


Planen Sie derzeit noch andere Projekte, von denen Sie uns erzählen möchten?

Die Reihe „Zwischen Göttern und Teufeln“ werde ich natürlich fortsetzen. Der Erscheinungstermin des dritten Bandes ist der Mai 2014. Auf einen Titel habe ich mich noch nicht festgelegt.

Aktuell schreibe ich an einem „Zwischenband“ der Reihe, der mich und meine Leser in die Vergangenheit entführen wird. Eine Kurzgeschichte, die sich um einen der Hauptcharaktere aus „Der Pakt“, nämlich um Jeremias, dreht. Es geht um sein menschliches Leben, vornehmlich jedoch um seine erste Begegnung mit dem Vampir, der ihn verwandelt, und ihn zu seinem Sklaven macht. Marcus, der Erste Vampir. Marcus ist für mich einer der interessantesten Charaktere der ganzen Reihe, bei dem ich mir am wenigsten sicher bin, wie meine Leser auf ihn reagieren werden. Wie arrogant, selbstgefällig und eigennützig darf ich einen Charakter formen, bevor ihn alle tot sehen wollen? In „Der Pakt“ taucht er noch nicht so häufig auf, wie in den folgenden Bänden. Soviel verrate ich schon mal.



Wie viele Teile wird „Zwischen Göttern und Teufeln“ haben?
Es wird einen Abschluss im vierten oder fünften Teil geben, der aber genug Potenzial für weitere Bände lassen wird. Wie viele Bücher dann noch folgen, ist völlig offen. Ich bin gerade mit dem Skript des dritten Bandes fertig. Ob die Ereignisse, die noch folgen müssen, um zum Finale zu führen, den Platz für ein Buch oder für zwei Bücher beanspruchen werden, weiß ich nicht, bevor ich sie geschrieben habe.

Vielen Dank für das Gespräch.

Zum Review des Buches geht es hier.

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