Samstag, 27. April 2013

Ein Armutszeugnis für die anderen Parteien


Fairness. Transparenz. Wahrheit. Das sind die Schlüsselbegriffe, mit denen das Team Stronach auf seiner Homepage um die Gunst der Wähler wirbt. „Für uns ist die Wahrheit der Wert!“ wird dort verkündet und dass diese Wahrheit auch das Zentrale Leitmotiv des Handelns von Team Stronach sei. Auch Transparenz wird von Stronach und Co immer wieder gefordert. Dabei wäre es gut, diese auch einmal auf das eigene Grundsatzprogramm anzuwenden. Mehr als ein paar hübsche Überschriften sind dort nämlich nicht zu finden. Stronach und Co möchten die „demokratischen Strukturen verbessern“, steht dort. Wie das geschehen soll, verschweigt uns Onkel Frank aber. Auch darüber, wie sich Team Stronach ein „treffsicheres Sozialsystem“ und die Entlastung der Steuerzahler vorstellt, schweigt sich das Programm aus.

Natürlich könnten Stronachs Mitstreiter nun sagen, dass es hier darum gehe, die Ziele der Partei möglichst so zu präsentieren, dass sie alle verstehen. Nur sind Stronachs Interviews und Pressekonferenzen nicht besser. Ständig reden Stronach und seine Mitstreiter von den „wahren Werten“, für die sie eintreten. Dabei sind ihre Formulierungen so schwammig, dass dabei der Eindruck entsteht, sie wissen selbst nicht genau, welche Werte und Ziele sie eigentlich meinen.

An den revolutionären Inhalten kann es also nicht liegen, dass das Team Stronach derzeit im Aufwind ist. Eine viel bessere Erklärung bietet die generelle Unzufriedenheit vieler Wähler mit dem herrschenden Parteiensystem. Viele Österreicher sind schon so weit, dass sie lieber einen Mann wählen, von dem völlig unklar ist, wofür er eigentlich steht, bevor sie den etablierten Parteien ihre Stimme geben. Diese machen mit ihren von Spin-Doktoren glattgebügelten Auftritten und nichtssagenden Worthülsen einen immer aalglatteren Eindruck. Vielleicht ist das der Grund, wieso so viele Menschen Frank Stronach ihre Stimme geben: Er wirkt einfach authentischer als seine Konkurrenten und kann mit seinen ungeschliffenen Aussagen punkten. Diese Fähigkeit ist den anderen Parteien schon lange abhanden gekommen.

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